Gewinnen wie Kennedy – den Rede-Auftritt vorbereiten!

Wahl-Sieg durch Vorbereitung – Kennedys Lektionen

Es war ein knapper Wahl-Ausgang. Doch am Ende siegte John F. Kennedy mit knapp 110.000 Stimmen gegenüber seinem republikanischen Kontrahenten Richard Nixon – und das bei 69 Millionen Wahlberechtigten!

Historiker sind sich einig: Kennedy gewann hauptsächlich deshalb, weil er sich viel besser auf die beiden TV-Duelle gegen Nixon vorbereitet hatte und infolgedessen sich viel überzeugender verkaufte als sein Kontrahent. (Und hier gibt’s den Link zum Nachlesen.)

Die Stuttgarter Rhetorik-Trainer von Baber Consulting haben Kennedys Auftritt im TV-Duell analyisert. Wenn Sie sich selbst ein Bild von Kennedys TV-Auftritt machen wollen, dann können Sie das hier tun.

Die Rhetorik-Trainer haben dabei diese 5 Lektionen herausgearbeitet, wie Sie sich besser auf Ihren Rede-Auftritt vorbereiten können – damit Sie ebenso smart und überzeugend auftreten können wie JFK.

Bereiten Sie sich akribisch auf die rhetorische Situation vor

Kennedy kannte das oberste Prinzip erfolgreicher Rhetorik gut:

Rede immer so, dass es zur rhetorischen Situation passt. Ansonsten wirst Du nicht überzeugen.

Was es mit der rhetorischen Situation auf sich hat, erläutern unsere Rhetorik-Trainer hier ausführlich. Für jetzt nur so viel: Ihre Rede muss immer zu 5 Faktoren der rhetorischen Situation passen! Diese sind:

  1. das Thema der Rede
  2. der Redner
  3. das Publikum
  4. der Ort des Rede-Auftritts
  5. die Zeit des Rede-Auftritts

Besonders mit dem Publikum, dem Ort und der Zeit hat Kennedy exzellent gespielt. Doch warum?

Warum Sie die Technik am Rede-Ort akribisch prüfen müssen

Kennedy überließ nichts dem Zufall. Am Tag vor der TV-Debatte besuchte er das Studio und untersuchte den Ort des Geschehens.

Dabei besprach er mit den Produzenten über das Design des Sets und vor allem: über die Platzierung der Kameras.

Während Nixon diese Chance verstreichen ließ, kannte Kennedy den Rede-Ort wie seine Westen-Tasche. Das lag daran, dass er seinen Rede-Auftritt vorbereiten konnte. Dies gab ihm Ruhe und Gelassenheit, was ihn im TV-Duell viel cooler wirken ließ als den schwitzenden Nixon. Und wie Sie es schaffen, gelassen und selbstbewusst aufzutreten, das verraten wir Ihnen hier.

Kennedys 1. Lektion lautet daher: Kenne den Rede-Ort in- und auswendig!

Warum der Redner zum Ort passen muss

Für uns heute mag das zwar banal klingen. Aber in Zeiten, als Fernsehen nur schwarz-weiß übertrage wurde, war die Wahl der richtigen Kleidung Gold wert.

Kennedy kalkulierte das ein, Nixon nicht. Der Hintergrund des Studios, vor dem beide Kandidaten reden mussten, wirkte im Fernsehen gräulich. Es brauchte also eine kontrastierende Kleidung, damit der Kandidat im Bild nicht verloren ging.

Kennedy entschied sich daher für einen blauen Anzug, während Nixon einen Grauen wählte. Ein Fehler! Schauen Sie mal ins YouTube-Video. Können Sie Nixon vom TV-Hintergrund unterscheiden?

Kennedys 2. Lektion lautet: Passe alles, was Du rhetorisch tust, an das Setting an, in dem Du redest!

Warum das Publikum und nur das Publikum für den Rede-Erfolg zählt

Wenn Sie reden, müssen Sie mehrere Dinge in Bezug auf das Publikum beachten:

  • Das, was Sie sagen, muss dem Publikum glaubwürdig erscheinen.
  • Das, was Sie sagen, muss die Leute interessieren.
  • Sie müssen sich an die richtigen Leute wenden.

Wer zu den falschen Leuten über das Falsche redet, wird niemanden überzeugen. So ähnlich ging es Nixon. Er wusste zwar, dass er zu diesem Zeitpunkt zu Kennedy und dem Moderator vor der Kamera sprach – in Wahrheit aber wandte er sich an all die Amerikaner vor dem Fernseher. Das hatte er vergessen. Aus diesem Grund adressierte Nixon nur Kennedy und vergaß das Wahlvolk an den TV-Geräten. Ein fataler Fehler!

Im Gegensatz zu Kennedy, der sich immerzu an die Menschen in den Wohnzimmern wandte – und sie dadurch direkt ansprach und eine Beziehung aufbauen konnte. Mit Erfolg, wenn man den Wahl-Ausgang betrachtet…

Kennedys 3. Lektion: Kenne Dein (wahres) Publikum und sprich es persönlich an!

Warum Zeit über Sieg und Niederlage in der Rede entscheiden kann

Klar, wer zu lang redet, langweilt. In der Kürze liegt die Würze. Aber auch der Zeitpunkt ist entscheidend. Und hier sind wir bei rhetorischen Vorbereitung, die den Laien vom Rhetorik-Profi unterscheidet.

Wann man eine Rede hält, kann eminent wichtig sein. Nach dem Mittagessen oder am Ende der Vortragsreihe wird’s schwer, die Aufmerksamkeit zu gewinnen. Kluge Redner planen das ein.

Kurz gesagt: Erkennen Sie die Zeichen der Zeit. So wie Kennedy, der Nixon 1960 darauf drängte, erstmals in der Geschichte der US-Wahlen ein TV-Duell abzuhalten.

Eine kluge Idee, schließlich hatten 1960 88 Prozent der amerikanischen Haushalte einen Fernseher. Kennedy wusste: Wer über’s Fernsehen zu den Leuten spricht, der landet direkt in ihren Wohnzimmern. Und mit Erfolg: Denn zwei Drittel der Amerikaner sahen die Debatte, von der Nixons Wahlkampf-Berater ihm abgeraten hatten. Wer Nixons TV-Auftritte ansieht, der weiß, warum.

Kennedys 4. Lektion lautet aus diesem Grund: Nutze den richtigen Augenblick für den rhetorischen Auftritt!

Nur Amateure überlassen alles dem Zufall. Deshalb: Üben Sie!

Wer souverän auftreten möchte, der sollte seine Rede oder Präsentation im Vorfeld ein paar Mal üben und den Rede-Auftritt vorbereiten. Aus diesem Grund empfehlen Rhetorik-Trainer üblicherweise bis zu 5 Probe-Durchgänge. So verinnerlichen Sie Ihre Rede und präsentieren mit einer überzeugenden und authentischen Natürlichkeit.

Ebendie Eigenschaften, die Nixon im TV-Duell abgingen, wie die Süddeutsche schreibt:

“Er wirkte jedoch merklich gestresst, schlecht rasiert und zunehmend verschwitzt. Kennedy dagegen hatte tagelang nur den Auftritt vor laufenden Kameras trainiert und präsentierte sich den Zuschauern als locker, gutgelaunt, eben das absolute Gegenteil vom gestressten Nixon.” [SZ]

Kennedys 5. Lektion ist: Übe Deinen Rede-Auftritt intensiv, denn jede Minute Übung steigert Deine Überzeugungskraft um ein Vielfaches!

Fazit – So gewinnen Sie wie Kennedy!

Im Falle von Kennedys Wahl-Erfolg ist das hier keine Plattitüde:

Eine exzellente Vorbereitung auf den Rede-Auftritt ist der halbe Sieg.

Nehmen Sie sich dabei Kennedys 5 Lektionen zur Hilfe:

  1. Kenne den Rede-Ort in- und auswendig.
  2. Passe alles, was Du rhetorisch tust, an das Setting an, in dem Du redest.
  3. Kenne Dein Publikum und sprich es persönlich an.
  4. Nutze den richtigen Augenblick für den rhetorischen Auftritt.
  5. Übe Deinen Rede-Auftritt intensiv.
  6. In Rainer Babers neuem Rhetorik-Ratgeber vertiefen wir die exzellente Rede-Vorbereitung noch. Schauen Sie in die kostenlose Lese-Probe!

 

Wie gehen Sie vor, wenn Sie ihren Rede-Auftritt vorbereiten? Was hilft Ihnen gut und wo liegen Ihre Verbesserungsmöglichkeiten? Schreiben Sie’s uns in die Kommentare!



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