So holen Sie sich die Anerkennung, die Sie verdienen – Selbstdarstellung und erster Eindruck im Beruf

Eigentlich ist es ganz leicht: Bei der Selbstdarstellung spricht Ihre Leistung für sich. Gelobt und befördert wird daher in dem Unternehmen, wo Sie arbeiten, ebenfalls.

Und doch: Es will nicht recht klappen mit dem Dankeschön der anderen, das Ihre Leistung so würdigt, wie Sie es sich wünschen. Warum klappt es bei Ihren Kollegen und nicht bei Ihnen?

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen dafür drei einfache Rhetorik-Techniken: Die absoluten Basics, wenn Sie im Beruf überzeugend auftreten wollen:

  • Wie begrüße ich jeden richtig?
  • Den richtigen Abstand halten – so gelingt’s
  • Sich selbst gut darstellen: Überzeugen, ohne anzugeben

Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie eine Präsentation halten oder ein Einzel-Gespräch mit Ihrem Chef führen. Diese Rhetorik-Tipps gelten immer. Wenn Sie auf ihre Selbstdarstellung achten, dann holen Sie sich endlich die Anerkennung, die Sie verdienen!

Vorab: „Was tun, wenn ich tierisch nervös bin?“

Sich gar nicht verrückt machen lassen. Eine leichte Nervosität ist ein gutes Zeichen, denn Sie beweist: Sie sind voll da und die Sache bedeutet Ihnen etwas:

Eine positive innere Spannung erzeugt das Bewusstsein, unter Beobachtung zu stehen und für andere interessant zu sein.

Wenn es Ihr Adrenalin aber mal wieder übertreibt: So gehen Sie mit Ihrer Nervosität richtig um.

Begrüßung: „Wie begrüße ich jeden richtig?“

Die richtige Begrüßung ist wichtiger als Sie denken, denn Sie ist der erste Eindruck, den Ihr Gegenüber von Ihnen gewinnt. So wie Ihr Gesprächspartner Sie hier wahrnimmt, so wird er Sie auch im weiteren Gespräch beurteilen. Der erste Eindruck ist also für Ihre Selbstdarstellung essentiell. Dasselbe gilt für Präsentationen, Reden oder Vorträge: Sie werden niemanden überzeugen, wenn Sie gleich zu Beginn unsicher wirken.

Zur richtigen Begrüßung gehören drei Teile:

Erstens: ein freundlicher Gruß. Wie förmlich der Gruß ist, richtet sich nach dem Anlass. Grundsätzlich gilt: Der Untergebene grüßt den Höheren zuerst. Dasselbe gilt für Kunden: Ihr erstes „Guten Tag!“ geht immer an ihn.

Zweitens: Die korrekte Anrede ist meist ein Minenfeld. Deshalb haben unsere Rhetorik-Trainer für Sie das derzeit gültige Protokoll herausgesucht mit allen korrekten Anreden im Inland für jede Situation (als pdf.-Download verfügbar).

Drittens: Die Körpersprache. Sie signalisiert dem Gegenüber idealerweise offene Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Respekt. Deshalb:

  • Lächeln: höflich, freundlich, offen. Aber nicht dauerhaft oder gekünstelt. Dezent und natürlich sind der Schlüssel zum rhetorischen Erfolg.
  • Händedruck: Nicht zu fest, aber selbstbewusst. Die andere Hand gehört dabei nicht in die Hosentasche. Schauen Sie Ihrem Gegenüber freundlich in die Augen und lächeln Sie.
  • Körperhaltung: Offen, dem Gesprächspartner zugewandt. Drehen Sie sich nie weg von Gegenüber oder Publikum. Das wirkt unhöflich und abweisend. Stehen Sie auf, wenn Sie jemanden begrüßen. Für die ideale Handhaltung während einer Präsentation haben wir Ihnen hier die Rhetorik-Tipps zusammengestellt, die Sie kennen sollten.

Achten Sie zudem auf eine klare und saubere Aussprache. Hier geht es nicht darum, Ihren Dialekt zu verbergen. Wenn dieser zu Ihrer Persönlichkeit dazugehört, dann behalten Sie ihn bei – er macht Ihr Auftreten authentisch. Man sollte Sie aber jederzeit ohne Probleme verstehen können. Nuscheln ist tabu – egal, ob auf Hochdeutsch oder Schwäbisch.

Distanz: So halten Sie jederzeit den richtigen Abstand

Wann ist der Abstand zwischen zwei Menschen angemessen, zu intim oder zu groß? Mit dieser Frage befassen sich Psychologie und Kommunikationswissenschaften schon seit den 1960er-Jahren. Proxemik heißt diese Wissenschaft übrigens.

Für unseren westlichen Kulturkreis haben Forscher diese vier Distanz-Zonen ausgemacht:

  • Die intime Distanz-Zone: Sie beginnt hierzulande ca. 50 cm vor der Person und endet ca. 50 cm hinter ihr. Nur enge Freunde, Familien-Mitglieder und (Ehe-) Partner sollten diese Zone betreten. In professionellen Settings meiden Sie diese Zone besser, wenn Sie nicht als zu aufdringlich wahrgenommen werden möchten.
  • Die persönliche Distanz-Zone: Sie ist gut geeignet für ein Business-Gespräch – persönlich, aber nicht zu nah. Ihre Maße: ca. 1 Meter um die Person herum. Meist eine Arm-Länge.
  • Die soziale Zone: Für alle, die wir nicht so gut kennen, mit denen wir aber (beruflich) kommunizieren. Sie ist zwischen 1,2 und 3 Metern angesiedelt.
  • Die öffentliche Distanz-Zone: Sie ist die weiteste Zone, mindestens 3 Meter nach vorn und nach hinten. Bestens für Reden oder Vorträge geeignet, für den Dialog zwischen zwei Menschen hingegen weniger, da sie zu unpersönlich wirkt.

Diese Zonen sind natürlich Richtwerte und hängen von den einzelnen Menschen ab: Der eine mag’s näher, der andere distanzierter. Als Orientierungshilfe, um beim Chef oder bei Kollegen souverän aufzutreten, sind sie dennoch äußerst hilfreich.

Aber Vorsicht: Distanz-Zonen sind kulturabhängig! Informieren Sie sich detailliert über Begrüßungs-Bräuche und Distanz-Zonen, wenn Sie im Ausland unterwegs sind. Sonst hüpfen Sie kopfüber ins Fettnäpfchen, ohne es zu merken.

Selbstdarstellung: So machen Sie einen überzeugenden Eindruck, ohne zu prahlen

Bis hierhin haben wir die richtige Körpersprache als Ausgangs-Basis Ihres Überzeugungserfolgs betrachtet. Jetzt widmen wir uns dem Gesprächs-Inhalt:

„Wie stelle Ich meine Stärken, Leistungen und Erfolge überzeugend dar, ohne angeberisch zu wirken?“

Wenn Sie genau wissen, was Sie können und wofür Sie Anerkennung haben möchten, dann sollten Sie so vorgehen:

Vermitteln Sie den Eindruck von respektvollem Interesse:

  • Drücken Sie Respekt für Ihr Gegenüber aus, fragen Sie nach ihm.
  • Pflegen Sie selbst Zurückhaltung statt Aufschneiderei. Ihre Erfolge können Sie dezent einfließen lassen, B. durch Geschichten über sich und Ihre Projekte. Diese unterhalten und können gleichzeitig von Ihren Erfolgen berichten, ohne anzugeben. Wir zeigen Ihnen anhand dieser Rede von Steve Jobs, wie Sie das auf clevere Art anstellen können.
  • Lächeln und lachen Sie mit dem Anderen. Sie bauen ein persönlicheres Verhältnis auf und können so leichter an Ihr Ziel kommen, wie der Neurowissenschaftler und Psychologe Alan Gray vom University College London jüngst herausfand:

Menschen, mit denen wir zuvor gemeinsam gelacht haben, verraten wir eher persönliche Details aus unserem Leben.“

Legen Sie gesundes Selbstvertrauen an den Tag, denn das ist ausschlaggebend für eine positive Selbstdarstellung. Schließlich können Sie berechtig stolz sein auf das, was Sie können. Gehen Sie dabei am besten immer in diesen drei Schritten vor, damit nichts schiefgeht:

  1. Schätzen Sie vor dem Gespräch Ihre eigene Persönlichkeit realistisch ein: Katalogisieren Sie Ihre Stärken und Schwächen. Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken: Wie können Sie diese verbessern? Wie nützen diese Ihrem Chef oder Ihren Kollegen?
  2. Definieren Sie vor dem Gespräch Ihr eigenes Ziel: Oft nehmen die anderen Ihre Kompetenz deshalb nicht wahr, weil Sie im Unklaren lassen, worin genau diese besteht oder worauf genau sie sich konzentriert. Was wollen Sie erreichen? Was ist Ihnen wichtig? Definieren Sie all dies: konkret und zeitnah. Überprüfen Sie Ihre Zielsetzung regelmäßig.
  3. Loben Sie sich selbst auf angemessen Weise: Ja richtig gelesen, Selbstlob: der Schlüssel der erfolgreichen Business-Kommunikation. Schließlich: Wer macht sich denn die Mühe, Ihre Erfolge herauszusuchen? Wenn Sie diese nicht dezent zur Sprache bringen, wird keiner danach fragen. Freuen Sie sich über Ihre Erfolge und lassen Sie andere daran teilhaben. Das schafft gute Stimmung und Sie können den anderen Ihre Erfolge mitteilen, ohne sie ihnen unter die Nase zu reiben. Erwähnen Sie ebenfalls Ihre Erfahrung aus ähnlichen, erfolgreichen Projekten am Rande.

Fazit

Es gibt grob gesagt zwei Faktoren, die Sie abdecken sollten, wenn Sie sich ins positive Licht rücken, ihre Selbstdarstellung verbessern nachhaltig einen guten Eindruck hinterlassen möchten:

  1. Die richtige Körpersprache: Sie sollte selbstbewusst und offen sein. Rücken Sie Ihrem Gesprächspartner nicht zu sehr auf den Leib; beachten Sie die richtige Distanz-Zone. Ihre Begrüßung sollte ähnlich sein: Höflich, offen, angemessener Händedruck und Augen-Kontakt.
  2. Der richtige Inhalt: Sich selbst zu verkaufen, ist heutzutage unabdingbar. Loben Sie sich dezent selbst, ohne anzugeben: Hinweise auf Ihre Berufserfahrung und erfolgreiche Projekte helfen ebenso wie die geteilte Freude über einen Erfolg. Vorab-Planung ist wichtig: Was sind Ihre Stärken? Wie nützen diese den anderen? Was ist Ihr Ziel?

Was bereitet Ihnen am meisten Kopfzerbrechen beim selbstbewussten Auftritt – egal, ob im Führungsalltag oder im Umgang mit Geschäftspartnern und Kunden? Können wir Ihnen helfen? Posten Sie Ihr Problem in unsere Kommentare!

  1. S.: Weitere praxisnahe Rhetorik-Tipps zum überzeugenden Auftritt oder wie Sie einen Small Talk bestreiten, durch den man sich nachhaltig und positiv an Sie erinnern wird, finden Sie in unserem neuen Rhetorik-Ratgeber „Der Rhetorik-Triathlon. Wie Sie dreifach überzeugen.“ Lesen Sie gleich in Ihre kostenlose Lese-Probe rein.

 

Foto: Monika Prechel / pixelio.de



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